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Finale!! Titelverteidigung zum Greifen nah
Was für ein Pokalkrimi! Trotz einer frühen, souveränen Führung der Olympianer überschlugen sich in der Nachspielzeit der Partie die Ereignisse und kostete allen beteiligten Spielern, Trainern und Zuschauern den letzten Nerv. In der 97. Minute stand dann aber fest: Die A-Jugend von Olympia Laxten steht erneut im Finale des Bezirkspokals und bekommt die einmalige Chance den Titel zu verteidigen.
Auch vor diesem Halbfinale gegen den JFV Varel hatten die Emsländer massive, personelle Probleme zu beklagen. Stefan Klein, Felix Preuschoff, Dominik Amelsberg und Bennet Elfert fehlten aufgrund von Urlaub, Verletzung oder Krankheit. Hinzukamen mit Jan Evers, Marius Hennekes, Raphael Köster und Marlon Meemann vier Spieler, die in der vergangenen Woche aufgrund von Verletzungen nicht bzw. nur eingeschränkt trainieren konnten.
Dass die Olympianer aber einen großen und vor allem sehr ausgeglichenen Kader haben, zeigte sich in der ersten halben Stunde der Partie. Trotz der massiven Ausfälle übernahmen die Laxtener von Beginn an lautstark das Kommando auf dem Platz und zeigten einen wirklich guten Fußball.
Der Ball lief flüssig durch die eigenen Reihen und auch gute Torchancen konnten bereits nach wenigen Minuten herausgespielt werden. Der Bezirksligist wirkte überfordert und kam kaum in Ballbesitz, da der Titelverteidiger bei Ballverlusten schnell umschaltete und die Bälle direkt zurückeroberte.
Völlig verdient erzielte Christopher Schmees in der 6. Minute dann auch die Gästeführung. Einen langen Ball in die Spitze ließ Marlon Meemann direkt in den Lauf von Christopher tropfen, der wiederum dem gegnerischen Keeper mit einem Schuss aus kurzer Distanz durch die Hosenträger keine Chance ließ.
Auch nach der Führung spielten die Emsländer sehr souverän und abgeklärt weiter. In der 23. Minute konnte Jannik Looschen nach einen Zuspiel von Jan Evers die Führung ausbauen.
Der einzige Kritikunkt den man den Olympianern zu diesem Zeitpunkt ankreiden konnte, war, dass es nach dreißig Minuten „nur“ 2:0 stand. Eigentlich hätte der Primus der Landesliga mehr Zählbares aus seiner drückenden Überlegenheit und Dominanz herausholen und die Partie bereits entscheiden müssen.
Ab der 30. Minute schlichen sich dann erste unkonzentrierte Fehlpässe und Ballverluste ins Spiel der Laxtener ein und die Gastgeber kamen zu ersten Torabschlüssen, die von den zahlreichen Zuschauern lautstark bejubelt wurden.
Diese Tendenz, die sich gegen Ende des ersten Durchgangs andeutete, setzte sich im zweiten Durchgang weiter fort. Der JFV Varel agierte deutlich offensiver und attackierte die Laxtener nun weit in der eigenen Hälfte.
Die Gäste schafften es kaum noch strukturiert ihr Spiel aufzubauen. Viel zu oft wurde der Ball zu schnell in die Spitze gespielt, sodass es zu vielen Fehlpässen und Ballverlusten kam. Insbesondere im Zentrum fehlten aber auch häufig Anspielstationen, um das Spiel ruhiger aufzubauen.
Ein unkonzentrierter Fehlpass aus der Laxtener Abwehr heraus führte in der 55. Minute zum vielumjubelten Anschlusstreffer durch den gegnerischen Topstürmer Oke Michelsen.
Aufgrund der offensiveren Spielweise der Friesländer eröffneten sich für die Olympianer auch Räume für Konter. Doch diese wurden entweder nicht gut genug ausgespielt oder, was sehr häufig vorkam, mit unfairen Mitteln gestoppt. Insgesamt musste das gute Schiedsrichtergespann in der zweiten Halbzeit sechs gelbe Karten an Vareler Spieler für taktische Fouls verteilen. Die vielen Freistöße, teilweise aus sehr guten Positionen, wurden von den Laxtener Freistoßspezialisten aber allesamt nicht genutzt.
Mit zunehmender Spielzeit wirkte der personell angeschlagene Titelverteidiger zunehmend platt und lief dem Geschehen immer häufiger hinterher. Was auch daran lag, dass bei Ballgewinnen teilweise sechs bis sieben Spieler blindlings nach vorne stürmten, der Rückweg bei Ballverlusten dann aber nicht mehr ganz so leicht fiel und deutlich gemächlicher verlief.
In der 73. Minute sorgte genau so ein Ballverlust in der Offensive für den Ausgleich. Die aufgerückten und ungeordneten Laxtener bekamen im Mittelfeld überhaupt keinen Zugriff auf den Ball, sodass sich der Bezirksligist ungehindert durch das Zentrum vor das Tor kombinieren konnte. Am Ende stand erneut Oke Michelsen parat und verwandelte eiskalt zum 2:2. Die Tribüne tobte und witterte die Sensation.
Nach dem Ausgleich nahm der Druck vom JFV Varel allerdings wieder etwas ab. Der Underdog schien mit dem Unentschieden und dem sich anbahnenden Elfmeterschießen gut leben zu können.
Doch da hatten sie die Rechnung ohne Jannik Looschen gemacht. In der 81. Minute schlich er sich im Rücken der Abwehr davon und wurde von Fynn Papenbrock mit einem langen Ball in Szene gesetzt. Frei vor dem Tor schob er den Ball gekonnt ins lange Eck.
Noch war die Partie aber nicht durch und es folgte eine nervenaufreibende und hitzige Schlussphase. Auch die massiven personellen Probleme schlugen bei den Laxtenern nun voll durch. Raphael Köster und Jan Evers mussten beide verletzungsbedingt ersetzt werden, sodass dem Laxtener Trainerteam nichts anderes übrig blieb, als Stammtorwart Jost Peters, der im gesamten Pokalwettbewerb von Johannes Schulten vertreten wird, in den Sturm zu beordern.
Minute für Minute tickte die Spielzeit herunter und Laxten hatte die Partie weitestgehend im Griff. Wirkliche brenzlige Situationen vor dem Laxtener Tor blieben aus. Der Schiedsrichter zeigte eine Nachspielzeit von vier Minuten an.
Und dann der Schock: In der 92. Minute sah Johannes Schulten wegen Nachtretens die rote Karte und verursachte damit einen Elfmeter für Varel. Also hieß es für Jost Peters aus dem Sturm zurück auf die gewohnte Position ins Tor.
Kapitän Jann Straten trat für Varel an den Elfmeterpunkt und verwandelte souverän halbhoch in die linke Ecke. Im großen Jubel war jedoch ein Schiedsrichterpfiff zu hören und der Elfmeter musste wiederholt werden, weil ein Laxtener Spieler bei der Ausführung noch deutlich im Strafraum gestanden hatte.
Wieder trat Jann Straten an. Wieder schoss er in die linke Ecke. Doch dieses Mal war Jost Peters da und parierte sensationell, sodass Jannik Looschen den Ball aus der Gefahrenzone klären konnte.
In der verbliebenen Spielzeit, Schiedsrichter Oliver Sassen hängte nochmals einige Minuten aufgrund des Elfmeters dran, ging es hitzig weiter. Erst mit dem Schlusspfiff in der 97. Minute war endlich klar: Laxten hat das Finale erreicht und hält die Chance auf die Titelverteidigung weiter aufrecht!
Fazit
Auf eine sehr gute erste halbe Stunde, die beste im Jahr 2016, folgte leider eine ebenso schwache halbe Stunde in der zweiten Halbzeit. Mit der 2:0-Führung im Rücken spielte man es einfach nicht clever. Anstatt aufgrund der Personalsituation kräfteschonend aus einer kompakten Defensive heraus ruhig aufzubauen, versuchte die Mannschaft zu häufig mit dem Kopf durch die Wand zu kommen und musste diesem intensiven Spiel dann Tribut zollen.
Letztendlich avancierte Jost Peters, neben dem Geburtstagskind und Doppeltorschützen Jannik Looschen, zum Matchwinner dieses Halbfinales, indem er in der Nachspielzeit den erneuten Ausgleich durch eine starke Parade verhinderte und seine Laxtener vor dem Elfmeterschießen bewahrte.
Im Finale treffen die Olympianer nun auf den Ligakonkurrenten BW Hollage, der sich im zweiten Halbfinale gegen Quitt Ankum knapp mit 2:1 durchsetzen konnte. Ob es zu einer Neuauflage des „Finale dahoam“ kommt, entscheidet sich am Ostersonntag. Dann wird das Finale, das am 04. Mai stattfinden wird, von Staffelleiter Kurt Rietenbach ausgelost.

Auswechslungen:
57. Minute Jan Hüsken für Marlon Meemann
85. Minute Jost Peters für Jan Evers
88. Minute Samuel Asfaha Tadese für Jörn Suresch
94. Minute Bennet Elfert für Marius Hennekes
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